Laudatio von Artur Benninghoff anlässlich der Verleihung des „Dinslakener Pfennigs” an Kurt Altena am 5. Dezember 1991

Vorbemerkung

Ansprache von Artur Benninghoff am 5.12.1991 in der Wassermühle Hiesfeld anlässlich der Verleihung des “Dinslakener Pfennigs”. Die Verleihung fand im Rahmen einer Mitgliederversammlung statt.

Laudatio

Meine sehr geehrten Herren,

ich möchte jetzt zu einer Handlung kommen, die ich in vielen Jahren als Vorsitzender des Vereins für Heimatpflege Land Dinslaken erst einmal ausgeübt habe, nämlich der Verleihung eines Ordens. Es handelt sich bei ihm um eine Medaille, den „Dinslakener Pfennig“.

Der Verein für Heimatpflege Land Dinslaken hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Auszeichnung an Persönlichkeiten zu verleihen, die sich um die Heimatpflege in unserem Bereich besonders verdient gemacht haben. Erster Ordensträger wurde der Vorsitzende des Heimatvereins Dinslaken, Elmar Sierp, aufgrund seiner langjährigen Verdienste die Nr. 1 unter den Repräsentanten der Heimatvereine. Er erhielt die Auszeichnung anlässlich der Vollendung seines 70. Lebensjahres am 17.3.1990.

Wenn eine solche Auszeichnung hier in den Räumen der alten Hiesfelder Wassermühle angekündigt wird, dann ergibt sich damit auch schon die Richtung, nämlich: Der Mühlenverein.

Dieser konnte vor kurzem sein 15jähriges Bestehen feiern. Und er ist damit noch recht jung an Jahren. Diese Jugendlichkeit ist aber nicht negativ zu sehen, denn der Mühlenverein hat in 15 Jahren mehr geschafft, als mancher Verein vielleicht in hundert Jahren auf die Beine bringt. Der Mühlenverein hat nämlich in Hiesfeld zwei Baudenkmäler vor dem Verfall gerettet, sie restauriert und zu lebendigen Museen gemacht, die auch unsere Jugend begeistern.

Wie schwer, ja fast unmöglich es ist, derartige Pläne umzusetzen, verdeutlichen und zwei Beispiele vor unserer Haustür. Ich denke dabei in erster Linie an das Haus Ahr in Götterswickerhamm, das trotz langjähriger Bemühungen der Heimatfreunde um seine Erhaltung immer mehr verfällt und eigentlich nur noch als Ruine bezeichnet werden kann. Weiter fürchte ich um unser Dinslakener Heimatmuseum, über dessen Zukunft seit Jahren kontrovers diskutiert wird, ohne dass etwas Durchgreifendes geschieht.

Nun wird einem Verein höchst selten ein Orden verliehen; an welche Brust sollte man ihn auch heften? Also muß es in dem Verein jemanden geben, der als Adressat infrage kommt. Das sind zumindest unter den Vorstandsmitgliedern des Mühlenvereins mehrere. Aber einer ragt heraus, der Vorsitzende Kurt Altena.

Er ist der Motor des Vereins, jedoch beileibe kein Diesel. Kurt Altena ist nicht nur der beste Akquisiteur, wenn es darum geht, Geld für den Verein zu beschaffen, Arbeiten zu erledigen, Termine einzuhalten. Er arbeitet selbst auch vorbildlich mit und spannt sogar seine ganze Familie mit ein, wenn um die Interessen des Mühlenvereins geht. Dabei hat er auch noch einen Beruf und einige bedeutende Ehrenämter. Eines davon sei genannt: Er ist der erste stellv. Bürgermeister der Stadt Dinslaken.

Es ist mit Fug und Recht festzustellen, dass Kurt Altena in den letzten Jahren im Bereich der Heimatpflege im „Land Dinslaken“ mit Abstand am meisten bewegt hat. Wer die Windmühle Hiesfeld und hier die Wassermühle mit den Augen des Kenners betrachtet, der sieht, welcher finanzielle und vor alle ideelle Aufwand erforderlich war, um beide Baudenkmäler in ihren heutigen Zustand zu versetzten.

Außerdem stehen weitere Aktivitäten an: Die Ausstattung des Museums mit Modellen wird in absehbarer Zeit noch eine erhebliche Ausweitung erfahren. Auch „draußen“ geht es weiter. Der Standplatz des Mühlenmuseums und seine engere Umgebung sind das ideale Grundstück zu einem Mühlendorf a la Münster. Die passende, stilvolle Umgebung ist mit dem Rotbachtal und dem benachbarten Haus Hiesfeld ebenfalls vorhanden. Was läge für einen rührigen Heimatfreund näher, als diese in Auge fallenden Fakten mit in seine Pläne einzubeziehen?

Diese anerkennenden, lobenden Wort sind in Kurzform in einer Urkunde niedergeschrieben, die gleichzeitig mit dem „Dinslakener Pfennig“ übergeben wird.

Urkundentext

Der Text dieser Urkunde lautet wie folgt:

Der Vorsitzende des Mühlenvereins Hiesfeld e.V.

Herr Kurt Altena

hat sich insbesondere um die Erhaltung und Restaurierung der alten Rotbach-Wassermühle in Dinslaken - Hiesfeld große Verdienste erworben. Durch seine maßgebliche Initiative wurde ein kulturgeschichtlich wertvolles Baudenkmal für die Nachwelt gesichert und als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Der Verein für Heimatpflege Land Dinslaken e.V. würdigt die Leistung von Herrn Altena und überreicht ihm als Zeichen der Anerkennung den

„Dinslakener Pfennig“

Schlußwort

Ich komme zum Schluß:

Wir sind froh darüber und auch stolz darauf, dass es im Kreise unserer Heimatfreunde Männer wie Kurt Altena gibt, die ihre ganze Kraft, ihren persönlichen Einfluß und ihren Ideenreichtum dazu einsetzen, den Heimatgedanken im „Land Dinslaken“ zu festigen und zu pflegen.

Den weiteren hohen Zielen, die sich Kurt Altena für seine Tätigkeit im Mühlenverein gesteckt hat, wünsche ich ein gutes Gelingen.

Wenn Sie, meine Herren, mit mir darin übereinstimmen, dann bitte ich Sie, jetzt „handgreiflich“ zu werden und unserem neuen Ordensträger zu applaudieren.

Glück auf!