Dr. Inge Litschke wurde am 16.05.1930 in Dinslaken - Lohberg geboren. In ihrer Heimat blieb sie immer wohnen.

Nach ihrem 1950 abgelegten Abitur begann für sie sogleich das Berufsleben. Sie wurde Sekretärin eines Bergwerksdirektors. 1954 heiratete sie, wurde Mutter zweier Kinder und gab ab 1955 im Interesse ihrer Familie die Berufsarbeit auf.

Im Jahr 1976 erfüllte sie sich ihren schon seit dem Abitur bestehenden Wunsch nach einem Hochschulstudium. An der heutigen Universität Duisburg-Essen studierte sie Englisch, Pädagogik und Haushaltswissenschaft. Sie schloss dieses Studium mit dem Ersten und Zweiten Staatsexamen für die Sekundarstufe I. und II. ab, ging danach jedoch nicht in den Schuldienst, sondern war seit 1981 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an ihrer Universität. Aus dieser Tätigkeit ergaben sich zahlreiche Veröffentlichungen mit dem Schwerpunkt Didaktik der Haushaltslehre.

Im Jahre 1992 promovierte Inge Litschke zum Dr. phil. mit einer vielbeachteten Arbeit unter dem Titel „Im Schatten der Fördertürme, Kindheit und Jugend im Revier, die Bergarbeiterkolonie Lohberg 1900 bis 1980“. Diese Arbeit ist im Rahmen der Buchreihe unseres Vereins (Band 18) veröffentlicht und wurde ein Bestseller. Sie ist bereits in dritter Auflage erschienen. Dank dieser Arbeit von Frau Dr. Litschke gehören die Lebensverhältnisse in der Kolonie Lohberg zu den besterforschten unter den zahlreichen Bergarbeiterkolonien im Ruhrgebiet. Auch nach ihrem 1993 erfolgten Ausscheiden aus dem Berufsleben blieb sie wissenschaftlich tätig mit den Schwerpunkten Geschichte des Ruhrgebiets und Geschichte des Raumes Dinslaken.

Der Verein für Heimatpflege Land Dinslaken e.V. verlieh ihr wegen ihrer besonderen Verdienste um die Heimatkunde am 28.4.2003 den „Dinslakener Pfennig“. Vorausgegangen war bereits neben verschiedenen anderen Auszeichnungen die seltene Verleihung des Ehrentitels „Bürgerin des Ruhrgebiets“ durch den Verein pro Ruhrgebiet e.V. im Jahre 1994.