Friedrich Althoff und sein Werk - nach 100 Jahren

Anlass:

100. Todestag von Friedrich Althoff (19.02.1839 – 20.10.1908)

Datum:

30.10.2008

Ort:

Rathaus Dinslaken

Autor:

Prof. Dr. Bernhard vom Brocke

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Weiss!
Sehr geehrte Festversammlung!

»Wir ehren heute einen Sohn Ihrer Stadt, der am 19. Februar 1839 (....) in diesem Hause, dem alten Dinslakener Kastell, geboren wurde.«

Mit diesen Worten begann ich vor 12 Jahren meinen Festvortrag, den zu halten ich am 26. Februar 1996 an dieser Stelle die Ehre hatte. Anlaß war die Aufstellung der Büste Friedrich Althoffs vor dein Sitzungsaal des Rathauses. Und ich setzte damals fort: »Es ist schon etwas Ungewöhnliches, daß in den letzten Jahren gleich zwei Städte ihres Bürgers mit Aufstellung einer Büste gedenken, zum einen (im Jahre 1991) die Stadt Berlin, in der Althoff die letzten 25 Jahre seines Lebens verbrachte, zum anderen (im Jahre 1996) die Stadt Dinslaken, in der er 1839 geboren wurde.«

Heute gedenken wir hier seines einhundertsten Todestages am 20. Oktober 1908. Der Termin wurde von der Stadt Dinslaken und dem Verein für Heimatpflege "Land Dinslaken" in Abstimmung mit einer Tagung festgelegt, auf der vor 10 Tagen, (also direkt an Althoffs Todestag) in Berlin die wissenschaftliche Welt seiner mit einem ganztägigen Kolloquium gedachte. An ihm nahmen aus Dinslaken Herr und Frau Bison teil. Thema des Berliner Kolloquiums war: »Wissenschaftsorganisation und Wissenschaftspolitik um 1900 im Deutschen Reich und im internationalen Vergleich«

Zu dem Berliner Kolloquium hatten drei Veranstalter geladen:

    1. die Max-Planck-Gesellschaft, deren Gründung als Kaiser-Wilhelm-Gesell­schaft im Jahre 1911 auf Althoffs Pläne zurückgeht,
    2. die Kommission für Akademie- und Wissenschaftsgeschichte der Leibniz-Sozietät, die aus der Preußischen Akademie der Wissenschaften hervorge­gangen ist, deren Ehrenmitglied Althoff war und
    3. der Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte an der Humboldt-Universität, an der Althoff o. Hon. Prof. gewesen war; d. h. er war o. Professor ehren­halber, der lehren konnte, aber nicht lehren mußte.

Auf diesem Kolloquium würdigten neun Wissenschaftler aus dem In- und Ausland Althoffs Werk im Vergleich mit der Wissenschafts-organisation und Wissenschaftspolitik anderer deutscher Linder wie Bayern sowie des Auslan­des, insbesondere Österreichs, Frankreichs, Englands und Japans. Unser japa­nischer Kollege, Prof. Morikazu Ushiogi aus Tokyo, hatte 1993 ein Buch in japanischer Sprache veröffentlicht mit dem Titel in deutscher Übersetzung: »Ein Beamter, der die moderne Wissenschaft in Deutschland förderte — Schatttenkultusminister Althoff« (Tokio 1993, IV+218 5., Abb.).

Schon 1907 hat die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Dinslaken eine Straße nach Althoff noch zu seinen Lebzeiten benannt. Vorausgegangen war im Vorjahre die Stadt Steglitz bei Berlin, heute Berlin-Steglitz, mit der Benen­nung der Althoff-Straße, die im Althoff-Platz mit einem kleinen Park mündet. In diesem Park errichtete sie zwei Jahre nach seinem Tod 1910 eine Bronze-Büste auf steinernem Sockel hinter einer marmornen Bank, die den eilig ha­stenden Großstädter Ruhe bot. Das Denkmal wurde im Zweiten Weltkrieg zer­stört, die Büste vermutlich eingeschmolzen. Aber im Mai 1991 wurde die neu gegossene Büste wiederaufgestellt. Der Abguß wurde beide Male — 1910 und 1991 — nach der Büste angefertigt, die der Bildhauer Prof. Fritz Schaper im Auftrag Kaiser Wilhelms II. noch zu Lebzeiten Althoffs aus carrarischem Marmor meißelte. Die Marmorbüste ist zum 70. Geburtstag des Verstorbenen 1909 in der Nationalgalerie enthüllt worden. Auch der hier im Jahre 1996 enthüllten Bronzebüste hat Schapers Meisterwerk als Vorlage gedient, auch sie ist wie die früheren bei Berliner Traditionsgießerei Noack gegossen worden.

Bis heute halten noch drei weitere Marmorbüsten anderer namhafter Bild­hauer in Berlin, Göttingen und Leipzig Althoffs Andenken wach. Ich möchte sie kurz vorstellen:

1) Den Anfang machte 1903, also schon zu Lebzeiten, die Berliner Charité mit der Aufstellung der Marmorbüste von Ferdinand Hartzer (1838-1906). Auf hohem Granitpostament mit der Aufschrift: „Friedrich Althoff gewidmet in dankbarer Erinnerung an die Neugestaltung der Charité 1903" steht sie am alten Eingang der Charité vor dem Verwaltungsgebäude. Sie wurde von den dankbaren Charité-Direktoren, Klinik- und Institutsleitern gestiftet. Seit 2001 steht das Original im Museum der Charité und ein Abguß auf dem Sockel am Eingang. Wie das Original wurde auch dieser Abguß wieder durch einen Spendenaufruf finanziert.

2) 1907 vermachte Althoff eine kurz vor seinem Tode entstandene zweite Marmorbüste von Ferdinand Seeboeck (1864-1953) durch testamentarische Verfügung der Göttinger Gesellschaft der Wissen-schaften. Sie hatte ihn in Würdigung seiner Verdienste um ihre Reorganisation 1901 zum Ehrenmitglied gewählt. Die Büste steht heute im Sitzungszimmer der Akademie im Aulage­bäude der Universität am Wilhelmsplatz.

3) Im Jahre 1916 stellte die Deutsche Bücherei in Leipzig bei der Einwei­hung ihres Bibliotheksgebäudes eine vierte Marmorbüste von Hans Krückeberg (geb. 1878) auf. Die Deutsche Bücherei war im Jahre 1913 auf eine Anregung Althoffs vom Börsenverein der Deutschen Buchhändler eröffnet worden. Sie wurde damals vom Deutschen Reich, vom Königreich Sachsen und der Stadt Leipzig unterhalten.

4) Hans Krückeberg ist zusammen mit Louis Tuaillon (1862-1919) auch der Bildhauer des 1911 eingeweihten Grabmals im Botanischen Garten in Berlin-Dahlem. Auf einem Steinpostament, das an einen klassizistisch gestalteten Sarkophag erinnert, befindet sich auf einem Sockel aufgestützt eine trauernde Frauengestalt aus Marmor, welche die trauernde Wissenschaft verkörpert. Das Steinpostament zieren ein Medaillon mit dem Kopf Althoffs im Profil und die Inschrift: In omnibus caritas. Friedrich Althoff." Das Grab­mal wurde aus Mitteln eines zur Gründung einer „Friedrich-Althoff-Stiftung" ergangenen Spenden-aufrufs errichtet. Der Spendenaufruf war am 16. Januar 1909 anläßlich seines 70. Geburtstages erfolgt und von Reichskanzler Bernhard von Bülow und 136 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterzeichnet worden.

Schließlich möchte ich an drei große mehrtägige wissenschaftliche Veran­staltungen erinnern, die in internationaler Besetzung zu Althoffs 150. Geburts­tag 1989 in Ost-Berlin unter der Leitung von Prof. Hubert Laitko und in englischer Sprache in Heilbronn sowie 1990 in Bad Homburg stattfanden. Aus allen dreien sind profunde Buchver-öffentlichungen hervorgegangen. Die Heil­bronner Vorträge wurden gedruckt unter dem Titel: »The Economics. of Science Policy: An Analysis of the Althoff System«. (274 S.).1 Das Bad Homburger Symposion wurde gedruckt unter dem Titel: »Wissenschaftsge­schichte und Wissenschaftspolitik im Industriezeitalter. Das „System Althoff" in historischer Perspektive« (617 S.)2 Bemerkenswert an dem Bad Homburger Symposion kurz nach der deutschen Vereinigung war zweierlei. Erstens: Von den 28 Referenten und Referentinnen kamen je zwölf auf Westdeutschland und aus der DDR, vier aus dem Ausland, ein Zeugnis für die damalige blühen­de wissenschaftshistorische Landschaft der DDR. Zweitens: Ausser den Wissenschaftlern waren drei in der aktiven Hochschulpolitik stehende Referen­ten beteiligt, zwei Leitende Ministerialbeamte und ein Universitätskanzler. Sie sprachen über „Althoff und die Probleme von heute. Bemerkungen zur gegenwärtigen Hochschulpolitik aus der Sicht des Bundes, der Länder und der Universitätsverwaltung".

Es ist schon etwas Ungewöhnliches um diesen Mann: Über ein Vierteljahr­hundert hat er unter fünf Kultusministern als Vortragender Rat für die Uni­versitäten und dann als Ministerialdirektor im Preußischen „Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-angelegenheiten" gedient Er war nie selber Minister oder Staatssekretär, obwohl er es hätte werden können. Aber man nannte ihn Preußens „heimlichen Kultusminister" und „Bismarck des Hochschulwesens". Als solcher hat er maßgeblich dazu beigetragen, daß Deutschlands höhere und hohe Schulen, Akademien, Kliniken, Laboratorien und Forschungsinstitute Weltgeltung behielten und erwarben. Von diesem geistigen Kapital zehren wir als rohstoffarmes Land noch heute. Aber wie lange noch? War es doch neben den Produktivkräften Boden, Kapital und Arbeit nicht zuletzt die „Produktivkraft Wissenschaft", die Deutschlands wirt­schaftlichen Wiederaufstieg nach zwei Weltkriegen ermöglichte.

Für uns heute gehört Friedrich Althoff neben Wilhelm von Humboldt (1767-1835) und Carl Heinrich Becker (1876-1933) sowie Althoffs Schüler und Mitarbeiter Friedrich Schmidt-Ott (1860-1956) zu den großen Kultur­politikern und Wissenschaftsadministratoren, die Preußen-Deutschland her­vorgebracht hat.

— Humboldt im Geiste der Aufklärung, als nach der Niederlage Preußens gegen die Freiheitsparole der Französischen Revolution und das Frankreich des Ersten Napoleon das Königswort von Memel (1807) den Reformern freie Hand gab („der Staat muß durch geistige Kräfte ersetzen, was er an physi­schen verloren hat");

89 Becker, beide mit dem Ziel, die Folgen eines verlorenen Krieges zu überwin­den und die deutsche Wissenschaft aus ihrer internationalen Isolation zu befrei­en3 Ich möchte zunächst Althoffs Leben skizzieren, bevor ich dann einige Aspekte seines Werks, Leitideen und Ziele hervorhebe.4

I. Friedrich Althoff: Leben und Werk

Im Jahre 1929 begann Willy. Hellpach (1877-1955), Heidelberger Psychologie­professor. demokratischer Reichstagsabgeordneter und vormaliger badischer Unterrichtsminister und Staatspräsident, eine Würdigung Althoffs mit den Worten:

„Ein Dämon hat über 25 Jahre lang der Pflege und Lehre deutscher Wissenschaft seine Spuren eingraben dürfen. In einem Zeitalter, da lei­tendes Wirken im Staate mehr und mehr wieder dem Büro-, Kasernen­- oder Schloßadel vorbehalten wurde, kam er, bürgerlichen Namens, aus Deutschlands bürgerlichster Gegend, Preußens bürgerlichster Provinz, vom Niederrhein, und wenn er schon der Exzellenz nicht entgehen konnte, so ist er doch auch auf dem Gipfel seiner Macht nicht nobilitiert worden."

Althoff ließ andere nobilitieren.

Friedrich Althoff wurde am 19. Februar 1839 auf dem alten Kastell in Dinslaken — einer Schloßbesitzung der Familie der Mutter — als Sohn des damals 54-jährigen preußischen Domänenrates Friedrich Theodor Althoff und seiner zweiten Frau, der 37jährigen Julie von Buggenhagen geboren. Väterlicherseits kam er aus westfälischer Beamten- und Pfarrersfamilie bäuerlichen Ursprungs. Mütterlicherseits war er der Enkel eines Preußischen Kriegsministers und Regierungs-präsidenten von Cleve aus pommerschem Uradel. Die Herkunft aus bürgerlicher und adeliger Familie teilte Althoff mit den Brüdern Humboldt und Bismarck. Sie mag ihm die geistige Unabhängig­keit, Souveränität und Zivilcourage gegeben haben, seine Ziele gegen Hoch und Niedrig in der Stände- und Klassengesellschaft des wilhelminischen Obrigkeitsstaats durchzusetzen.

Die kluge, temperamentvolle, tief religiöse Mutter zog nach dem Tod des Gatten 1852 mit dem 13-jährigen Sohn nach Wesel, damit dieser dort das Gymnasium besuchte und mit 17 1/2 Jahren das Abitur ablegte. Nach dem Studium der Rechte in Bonn, unter-brochen von einem Semester in Berlin, war Althoff Referendar an rheinischen Gerichten und am Berliner Kammergericht. Nach dem ersten Examen im November 1861 verlobte sich der 23-jährige mit der 19-jährigen Marie Ingenohl in Neuwied, einem Mädchen von großer Zartheit und Anmut. Im Frühjahr 1865 heirateten sie in Ehrenbreitstein.

Die Ehe bot dem Rastlosen Ruhe, Hilfe und Stütze. Sie war nach den Maß­stäben der Zeit glücklich, aber kinderlos, vielleicht ein Grund für den späteren Arbeitsfanatismus. Seine Frau aber litt. Nie wußte sie, wann er von den Amtsgeschäften heimkehren, nie, wann er mit der nächtlichen Arbeit aufhören, selten, wen er ihr als Gast zuführen würde. Sie ertrug seine Unpünktlichkeit und ihre Einsamkeit mit immer gleicher Liebe und Geduld; sie lebte das Los vieler Frauen bedeutender Männer bis in unsere Zeit. An einem der letzten Geburtstage schrieb sie ihm diese Verse:


Große Wünsche für Dich hab ich nicht mehr.

Genug der Erfolge, genug der Ehr!

Nur ein paar Jahre zwischen Gott und der Welt

Zu leben wie Du es Dir vorgestellt.

Das wäre für mich wieder glückliche Zeit

Nach zwanzigjähriger Einsamkeit.6

Marie Althoff hat, in der Berliner Zeit schweren nervösen Herzanfällen unterworfen, viele Monate des Jahres in Meran, Martinsbrunn und anderen Sanatorien verbracht, Althoff in Meran, Wiesbaden, Kissingen, meist in seinem geliebten Schierke im Harz, so daß in den letzten Jahren 2 1/2 Haushalte finanziert werden mußten, wie er 1904 einem Freunde schrieb. Er, der gewohnt war, Summen von Hunderttausenden und Millionen bei Industriellen und Bankdirektoren für die Wissenschaft flüssig zu machen, mußte, wieder einmal in größter Geldverlegenheit, um ein Darlehen von 900-1200 Mark bis zum nächsten Quartalsgehalt bitten.7 Marie Althoff wurde nach dem Tode ihres Mannes gesund; sie überlebte ihn um 17 Jahre und sorgte für sein Ansehen durch die Sammlung und Ordnung des heute wieder im Preußischen Geheimen Staatsarchiv zugänglichen Nachlasses und die Herausgabe von 3 Büchern: Aus Friedrichs Althoffs Jugendzeit, aus seiner Straßburger Zeit und aus seiner Berliner Zeit.8 Den 1. Band Aus Friedrich Althoffs Jugendzeit. Erinnerungen für seine Freunde. Zusammengestellt von Marie Althoff" (Jena 1910,50 S.) hat der Verein für Heimatpflege „Land Dinslaken" 1996 in einem Reprint neu drucken lassen, mit einem Nachwort von Willi Dittgen über „Atlhoffs Weg — Dinslaken — Straßburg — Berlin".

1870 ließ sich Althoff als Rechtsanwalt in Köln nieder. Die Doktorarbeit war noch nicht fertig. Da bot der Ausgang des deutsch-französischen Krieges, an dem er als Sanitäter teilnahm, dem zwischen praktischer Tätigkeit oder einer wissenschaftlichen Laufbahn Schwankenden die Chance, beide beruflichen Wege zugleich zu erkunden. Mit dem Ziel, an der in Straßburg geplanten Reichsuniversität die Hochschullehrer-laufbahn einzuschlagen, trat er 1871 als Justitiar und Dezernent für Kirchen- und Schulsachen in die Verwaltung von Elsaß-Lothringen ein. In der Doppelstellung eines Verwaltungsbeamten und Professors war Althoff maßgeblich an der Gründung der Reichsuniversität und der Berufung der Professoren beteiligt. Von ihnen wurden einige wie die Nationalökonomen Gustav Schmoller, später in Berlin, und Wilhelm Lexis, später in Göttingen, seine Freunde und Berater. Der Chef des Kaiserlichen Geheimen Zivilkabinetts Rudolf von Valentini (1855-1925) war Althoffs Schüler.9 In Straßburg hat er seit 1872 als a.o. und 1880 o. Professor für französisches und modernes Zivilrecht — ohne eine Doktorarbeit und Habilita­tionsschrift vorgelegt zu haben — Erfahrungen gesammelt und realisiert, die er ab 1882 im preußischen Kultusministerium von Berlin aus verwirklichte.

Von 1882 bis zu seinem Abschied am 1. Oktober 1907 hat Althoff in Berlin unter fünf Kultusministern zuletzt autokratisch das preußische Hochschulwe­sen regiert, die ersten 15 Jahre nur einer unter 33 Vortragenden Räten, auch das letzte Jahrzehnt nur einer von vier Ministerialdirektoren. Seit 1896 unter­standen ihm als Ministerialdirektor und Leiter der Ersten Unterrichtsabteilung Hochschulen, wissenschaft-liche Anstalten, Bibliotheken, Kunstakademien, Mu­seen, Denkmalpflege, das höhere Schulwesen — und ab 1900 auch die medizi­nischen Wissenschaften. Nach seinem Ausscheiden wurde sein Ressort, da kein einzelner mehr der Arbeitslast gewachsen war, unter vier Abteilungs-dirigenten geteilt.

Daneben blieb Althoff nominell weiterhin Hochschullehrer. Er wurde 1891 o. Prof. in Bonn, 1896 o. Hon. Prof. in Berlin, 1904 Exzellenz, 1907 Wirkl. Geh. Rat. Am 1. Oktober 1907 nahm der fünffache Ehrendoktor (1906 Harvard), Ehrenmitglied der Akademien zu Berlin, Göttingen und Erfurt, aus Gesundheitsgründen seinen Abschied. Spätestens seit der Schulkonferenz von 1900, auf der er die Gleichberechtigung der drei höheren Schularten Realgym­nasien und Oberrealschulen mit den Gymnasien im Hinblick auf den Zugang zum Universitätsstudium durchsetzte, läßt sich das für einen Beamten seines Ranges ganz ungewöhnliche direkte Vortragsrecht bei Wilhelm II. — also unter Umgehung des Ministers — nachweisen. Er wurde von diesem zum Kronsyn­dikus, also zum juristischen Berater der Krone, ernannt und auf Lebenszeit ins preußische Herrenhaus berufen.

Die Geschäfte und Projekte rissen jedoch trotz der Warnungen der Ärzte nicht ab, die Zahl in- und ausländischer Besucher in seinem Sanatorium Schierke im Harz blieb groß wie eh und je. Noch am Todestag 20. Oktober 1908 — sollte Althoff dem Monarchen über seinen seit mehr als einem Jahr­zehnt verfolgten Plan der Errichtung „besonderer Institute für freie wissen­schaftliche Forschung" auf der Domäne Dahlem erneut Vortrag halten. Sein größtes Unternehmen, die beim hundertjährigen Jubiläum der Berliner Univer­sität am 11. Oktober 1910 von Wilhelm II. feierlich verkündete Stiftung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, konnte er — so Willy Hellpach — „nur noch konzipieren, nicht mehr exekutieren" 11. In Wilhelms II. Lebenserinnerungen wird von den hunderten höheren Beamten Preußens nur der „geniale Ministerialdirektor Althoff", von seinen vorgesetzten Ministern nur von Goßler erwähnt 12

 

II. Aspekte seines Werks, Leitideen und Ziele

Unter Althoffs Leitung vollzog sich der Ausbau des Hochschulwesens zum zentral gelenkten und mit den Mitteln der Durchstaatlichung und Bürokratisie­rung vorangetriebenen „Großbetrieb". Er erfolgte auf der Grundlage der von ihm begründeten deutschen Universitätsstatistik, jährlicher gedruckter Chroniken der Universitäten und der von ihm unter Einschluß Österreichs ab 1898 ins Leben gerufenen jährlichen „Konferenz von Vertretern deutscher Regierungen in Hochschulangelegenheiten", der heutigen Kultusministerkon­ferenz der Länder.13

Althoff konnte vor allem das, was ein Wissenschaftspolitiker können muss, Gelder für die Finanzierung von Wissenschaft und Kultur zu gewinnen. Ungewöhnlich und erfolgreich waren seine Methoden der Geldbeschaffung. Er reiste den Kultusministern in den Urlaub nach, um seine Ziele zu erreichen. Erfolgreich waren seine Methoden nicht nur dank seiner Kenntnis der Men­schen, ihrer Schwächen und Eitelkeiten, sondern auch dank der Virtuosität, mit der er sich ihrer und jenes Instrumentariums zu bedienen wußte, daß dem mo­narchischen Staat von der amtlichen Beförderung über die Titel- und Ordens­verleihung bis hin zur Nobilitierung zur Verfügung stand. Ich nenne nur ein Beispiel: Als 1903 in Marburg 100.000 Goldmark — etwa 6 Millionen Euro heute — zum Bau einer Universitätsklinik fehlten, streckte Althoff das Geld im Namen des Berliner Zeitungsverlegers August Scher! vor, der davon nichts wußte. Scherl war dafür bekannt war, daß et- Orden sammelte. Er verlangte den Roten Adler Orden, der Kaiser bewilligte nur den Kgl. Kronenorden 2. Klasse. Schert zog seine Geldzusage zurück. Die Situation schien aussichtlos verfahren. Aber Althoff reiste zu seinem badischen Kollegen Dr. Böhm nach Karlsruhe, versprach einen berühmten Heidelberger Professor nicht nach Berlin abzuwerben, machte einige Tauschgeschäfte und erhielt für Schert vom Badischen Großherzog das Großkreuz des Zähringer Löwen. Daraufhin konnte Schert nicht mit einem niedriger eingestuften preußischen Orden abge­funden werden und erhielt den ersehnten Roten Adler. Der Bau der Klinik war gesichert.

Alles das geschah nicht ohne scharfe Konflikte mit dem Selbstverwaltungs­prinzip der Universitäten. Gegen ihren Widerstand setzte Althoff die Gleich­stellung der Technischen Hochschulen mit den Universitäten durch, indem Wilhelm II. 1899 den Technischen Hochschulen das Promotionsrecht verlieh. 1900 folgte auf der großen Schulkonferenz die Gleichstellung der drei höheren Schularten. Sie war zehn Jahre vorher 1890 am Widerstand der Universitäten und Gymnasiallehrerverbände gescheitert, trotz des persönlichen Eingreifens des jungen Kaisers. Althoff war damals nur Zuhörer, nicht Organisator Auf der Frauenschulkonferenz von 1906 erreichte Althoff endlich auch den Zu­gang der Frauen zum Studium in Preußen — unter Überschreitung seiner Ressortgrenzen. Denn die niedere Unterrichtsabteilung des Ministeriums mit dem Volksschulwesen, dem Mädchenschulwesen, den Taubstummen- und Idiotenanstalten gehörte nicht zu seinem Ressort. Aber die Führerinnen der Frauenbewegung wandten sich über die Kaiserin an ihn, da er im Rufe stand, das Unmögliche möglich zu machen — auch gegen alle Widerstände aus den Universitäten. Berühmt, berüchtigt war das damals Aufsehen erregende und bis heute mehrfach aufgelegtes Buch des Leipziger Neurologen Paul Julius Möbius (1853-1907): Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes. (Halle 1900; 8. Aufl. 1908; Neudruck 2000, 213 S.). In diesem hatte Möbius den Frauen auf Grund kleinerer Gehirne die Studierfähigkeit abgesprochen.

Die Wertvorstellungen, die Althoffs politischen Standort und sein Wirken be­stimmten, waren Nationalstaat, Humanität und Toleranz. Sein wissen-schafts­politisches Ziel war, für Deutschland und besonders für Preußen die führende Stellung in Wissenschaft und Hochschulwesen erringen und erhalten — freilich nicht im Sinne eines Hurra-Patriotismus; denn dazu war er zu sehr rheinischer Bürger, aufgewachsen unter Protestanten, Katholiken und Juden, die, wie er einmal betonte, in seiner Kindheit in Dinslaken einträchtig miteinander lebten. Gegen Widerstände der mehrheitlich im Sinne des Kulturprotestantismus agierenden Universitäten setzte Althoff die Berufung von Katholiken und Juden durch, indem er die Freiheit von Forschung und Lehre im Sinne des preußischen bürokratischen Liberalismus und Kulturstaatsgedankens verteidigte. Und er war stolz darauf, gegenüber seinem schwierigen Freunde und Berater, dem Nordfriesen, Philosophen und Erziehungs-wissenschaftler Friedrich Paulsen (1846-1908) von sich sagen zu können: „Eins darf ich von mir sagen, ich habe in meinem Leben keine Hetze mitgemacht, keine Katholi­kenhetze und keine Judenhetze."14 Wir können hinzufügen: auch keine Sozialistenhetze.

Eine Voraussetzung von Althoffs Einfluß über die Grenzen seines Ressorts und Preußens hinaus war sein engmaschiges personales Beziehungsgeflecht von Vertrauensleuten, das sich schließlich in alle Bereiche der Verwaltung und des öffentlichen Lebens erstreckte, in die Hochschulen, das kaiserliche Zivilka­binett, Ministerien, Kirchen, Parlamente, Parteien, Presse und die Kreise der Hochfinanz und das Kritiker wie Max Weber kurz „System Althoff" nann­ten.15

Wenn es Althoff aus einer Beamtenstellung gelang, zu „Preußens heimli­chem Kultusminister" (Neue Zürcher Zeitung, 28.9.1907) und „Bismarck des Hochschulwesens" (Vossische Zeitung, Berlin, 19.10.1918) zu werden, so verdankte er das einer ungewöhnlichen Kombination persönlicher Eigen­schaften, nämlich Intelligenz und Phantasie, gepaart mit Fleiß und Energie, Zivilcourage, Uneigennützigkeit, diplomatischem Geschick und einer guten Portion Verschlagenheit. Er konnte zehn Schreibern simultan diktieren — die Schreibmaschine wurde erst um 1910 eingeführt — und er hatte als Regie­rungskommissar in den Debatten des Preußischen Abgeord-netenhauses und des Herrenhauses meist die Lacher auf seiner Seite.

Sein Hauptfehler war seine notorische Unpünktlichkeit, über die schon Schmoller 1882 an den Kultusminister schrieb, er werde in alle Sitzungen zehn Minuten bis eine Stunde zu spät kommen. Sie hat ihm offenbar nicht ge­schadet. Mit Recht sahen viele Professoren das stundenlange Warten über die vereinbarte Zeit hinaus in dem berüchtigten fensterlosen Wartezimmer des ständig überlasteten im Kultusministerium als eine Rücksichtslosigkeit an.16. Im Übrigen läßt sich durch manches Beispiel belegen: Wer das erste Mal nach einer halben Stunde wegging, wurde das nächste Mal pünktlich vorgelassen.

Urwüchsiger Humor, amüsanter Witz, Zivilcourage, das Fehlen jeder per­sönlichen Eitelkeit und kluge Planung gewannen Althoff die Gunst Wilhelms II. Sie bot ihm in der konstitutionellen Monarchie Rückhalt gegen alle Angriffe der Universitäten, des Parlaments, der Presse und Bürokratie, sie wußte er ge­schickt für seine Pläne nutzbar zu machen, sei es beim Vortrag in Potsdam, bei Einladungen zu Abendessen im kaiserlichen Familienkreis, in Gesprächen mit der Kaiserin oder 1905 auf der Mittelmeerreise des Kaisers mit der Yacht Ho­henzollern. Auch auf dieser setzte sich Althoff in für ihn typischer Weise über die Formen höfischen Verkehrs hinweg: Allem Pompösen abgeneigt, nahm er an dem feierlichen Einzug in Tanger nur privatissime unter der Zuschauermen­ge teil; das Pferd mit der Aufschrift „Althofff" mußte nach der Landung von Valentini besteigen.

Mit Hilfe des Monarchen als der wichtigsten Figur auf dem Schachbrett seiner internationalen Wissenschaftspolitik begann Althoff in den 90er Jahren zu einer Zeit, da die deutsche Politik ohne herausragende Politiker ziel- und richtungslos war, seine Vision zu verwirklichen: das Weltreich deutschen Gei­stes in Wissenschaft und Kultur. Sein Ziel, die Weltgeltung deutscher Wissen­schaft, suchte er mit der von ihm begründeten deutschen auswärtigen Kultur­politik als inter-nationalen Wissenschafts- und Friedenspolitik zu verwirklichen: u. a. ab 1905 mit dem deutsch-amerikanischen Professorenaustausch, dem Aufbau eines weltweiten Netzes deutscher Kulturinstitute, der Gründung von Auslandshochschulen (1907 Shanghai, 1909 Tsingtau). Als publizistische Plattform seiner internationalen Bestrebungen begründete Althoff 1907 die Internationale Wochenschrift für Wissen-schaft, Kunst und Technik (1907­-1921); ein Viertel der Beiträge stammte bis Kriegsausbruch aus der Feder namhafter ausländischer Gelehrter. 1921 stellte die Zeitschrift als Opfer der Inflation und des Ausschlusses der deutschen Hochschulen und Akademien aus allen internationalen Organisationen ihr Erscheinen ein.

Unter Althoffs Leitung erhielt die preußische Bildungs- und Wissenschafts­politik zum ersten Mal seit Humboldt wieder einen großen Zug ins Weite. Der Historiker Franz Schnabel hat 1953 in seinem

Beitrag über Althoff in der Neuen Deutschen Biographie mit Recht betont, daß in der Klassengesellschaft des wilhelminischen Obrigkeitsstaats selbst „einer so starken, eigenmächtigen und illusionslosen Persönlichkeit wie Althoff' Grenzen gesetzt waren.17

Alt­hoffs Dilemma war es, eine außerordentlich moderne, zukunftsorientierte und freiheitliche Hochschul- und Wissenschaftspolitik in einem politisch und sozial retardierenden Gesellschaftssystem von „Untertanen" mit den Mitteln des Obrigkeitsstaats verwirklichen zu müssen oder auch nur zu können. Daß er in einer Zeit, als der Liberalismus überall in Europa im Niedergang war und der Hurra-Patriotismus dominierte, die Freiheit von Forschung und Lehre und ein freies tolerantes Klima an den Hochschulen verteidigt hat gegen eine politisch und sozial konservative Professorenschaft, gegen außeruniversitäre Einflüsse und Forderungen der Parteien, der Wirtschaft, der Kirchen, des Staats selber, macht ihn zu einem der bedeutendsten Vertreter des bürokratischen Liberalis­mus, zum größten Praktiker des preußischen Kulturstaatsgedankens. Und selbst sein schärfster Kritiker Max Weber, konnte nicht umhin anzuerkennen, als er 1911 in einer prinzipiellen Abrechnung mit dem „System Althoff' vorn sicheren Hafen seiner aul3erpreußischen Professur in Heidelberg die Mittel und Methoden der preußischen Unterrichtsverwaltung als die denkbar rücksichts­losesten geißelte:

„Es ist sehr schwierig über diesen Mann zu sprechen. Er war nicht nur ein wirklich guter Mensch im spezifischen Sinne des Wortes, sondern er war ein Mann von sehr weiten Gesichtspunkten, (...) dem die deutschen Universitäten Dinge verdanken, die in gewissem Sinne unsterblich sind." 18

Althoff und seine Frau sind auf ihren Wunsch in dem von Althoff geschaf­fenen Botanischen Garten in Berlin-Dahlem begraben. Auf das Grabmal hat er aus einer von ihm oft zitierten und wohl auf Augustin zurückgehenden Pandektenstelle des Corpus Juris „In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas" die drei letzten Worte setzen lassen: in omnibu.s. caritas. Aber auch ein weiteres Wort, das er oft im Munde führte, sollte nicht überse­hen werden, die Worte, mit denen Vergil im sechsten Buche der Aeneis den Sendungsanspruch Roms zu klassischem Ausdruck brachte; sie hatte sich auch der junge Churchill zur Lebensmaxime gewählt: „parcere subiectis et debel­lare superhos", die Anmaßenden und Übermütigen zu unterwerfen, aber die Unterworfenen zu schonen.19

Ich kann Ihnen, meine Damen und Herren der Stadt Dinslaken, nur zu der Form Ihrer Veranstaltung gratulieren, in welcher Sie heute das Andenken eines großen Dinslakeners, Preußen und Deutschen würdigen.


  1. Druck: Jürgen G. Backhaus (Hg.): The Econornies of Science Policy: An Analysis of the Althoff System. Heidelberg/New York 1991: Jürgen 0. Backhaus (Hrsg.) The Economics of Science Policy: An Analysis of the Althoff System. Journal of Econoiriic Studies, vol. 20, Nr. 415 (1993), 274 S.
  2. Druck: Bernhard vom Brocke (Hrsg.): Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftspolitik im Industriezeitalter. Das „System Althoff" in historischer Perspektive. Hildesheim 1991, 617 S.
  3. Vgl. den überblick bei Bernhrd vorn Brocke: Preußische Bildungspolitik von Gottfried Wilhelm Leibniz und Wilhelm von Humboldt bis Friedrich Althoff und Carl Heinrich Becker (1700-1930). In: W. Böhme
    (Hrsg.): Preußen - eine Herausforderung (Herrenalber Texte, 32) Karlsruhe 1981, S. 54-99, gekürzte Fassring in Deutsches Verwaltungsblatt mit Verwaltungsarchiv 96 (1981), 727-746; ferner die Beiträge von Rudolf Vierhaus Über Wilhem vnn Humboldt, B. Vogel über Altenstein, B. vom Brocke über Alt-hoff, Wolfgang Treue über Schmidt-Ott und W. W. Wittwcr über C. H. Becker, in: Wolfgang. Treue/ Karlfried Gründer (Hrsg.): Berlinische Lebensbilder. Bd 3: Wissenschaftspolitik in Berlin: Minister, Beamte, Ratgeber. Berlin 1987.
  4. Ausführlich: Bernhard vom Brocke: Hochschul- und Wissenschaftspolitik in Preußen und im Deutschen Kaiserreich 1882-1907: Das "System Althoff". In: Bildungspolitik in Preußen zur Zeit des Kaiser­reichs. Hg. von Peter Baumgart. Stuttgart 1980, S. 9--118.
  5. Willy Hellpach: F. Althoff. Versuch einer Würdigung, in: Minerya Zeitschrift, 5. Jg. (1929), S. 1.
  6. Gedicht, zitiert hei Arnold Sachse: Friedrich Althoff und sein Werk. Berlin 1928, S. 9.
  7. F. Althoff an Ludwig, 14.4.1904, Teilnachlaß Althoff, in: Staatsbibliothek Berlin, Stiftung Preuß. Kulturbesitz). - Vgl. auch Friedrich Schmidt-Ott: Erlebtes und Erstrebtes 1860-1950. Wiesbaden 1952., S. 101, 107.
  8. Marie Althoff: Aus Friedrich Althoffs Jugendzeit. Erinnerungen für seine Freunde. Zusammengestellt von M. A.. Als Mnskr. gedruckt, Jena 1910; Aus Friedrich Althoffs Straßburger Zeit. ... Jena 1914; Aus Friedrich Althoffs Berliner Zeit. ... Jena 1918.
  9. B. vom Brocke: Hochschul- und Wissenschaftspolitik (wie Anm. 4), S. 40, 69ff. Einen eindrucksvollen Überblick gibt die liste der 136 Unterzeichner des Spendenaufrufs zur „Friedrich-Althoff-Stiftung" vom 16.1.1909 in Internationale Wochenschrift für Wissenschaft, Kunst und Technik 3 (1909), Sp. 65-72.
  10. H. Th. von Böttinger: Weihe des Grabmals von Friedrich Althoff. Ansprachen des Wirkt. Geh. Ober. reg.rats Dr. Friedrich Schmidt. Abt.dir. im Kultusministerium, und des Geh_ Reg.rates Dr. Henry T. von Böttinger, Mitgl. d. Herrenhauses. Internationale Wochenschrift für Wissenschaft, Kunst und Technik 5 (1911), Sp. 801-806.
  11. W. Hellpach (wie Anm. 5), S. 36. Vgl. Anm. 44. - Grundlegend jetzt M. Engel: Geschichte Dahlems (als Wissenschaftszentrum und Villenkolonie). Berlin 1984, insbes. die Kapitel „Der Weg zur Kaiser­Wilhelm-Gesellschaft", „Die Institute der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft", S. 96-136.
  12. Kaiser Wilhelm 11: Ereignisse und Gestalten aus den Jahren 1878 bis 1918. Leipzig 1922, S. 152.
  13. Hochschulpolitik im Föderalismus. Die Protokolle der Hochschulkonferenzen der deutschen Bundes-­ staaten und Österreichs 1898 bis 1918. Hrsg. von Bernhard vom Brocke und Peter Krüger. Berlin 1994.
  14. Friedrich Paulsen: Friedrich Althoff. Internationale Wochenschrift für Wissenschaft, Kunst und Technik 1 (1907), Sp. 967-978, hier Sp. 970; B. vom Brocke (wie Anm. 4), S. 47.
  15. Zuschrift Webers an die Frankfurter Zeitung 27.10.1911, Abendblatt u. d. T.: „Max Weber über das ‚System Althoff' "
  16. Vgl. die Schilderung seines vorletzten Referenten Dr. Ernst Eilsberger: „Ein Tag von Friedrich Althoffs Tätigkeit im Ministerium" vorn 23.12.1911, Manuskript im Teilnachlaß Althoff (wie Anm. 7), 15 5.: Auszüge bei A. Sachse (wie Anm. 6), S. 87-90.
  17. Franz Schnabel: Friedrich Althoff. In: Neue Deutsche Biographie, Berlin 1953, 13d 1, S. 222---224.
  18. Max Weber: Verhandlungen des IV. Deutschen Hochschullehrertages zu Dresden am 12. und 13. Oktober 1911. Bericht erstattet vom Geschäftsführenden Ausschuß, Leipzig 1912, S. 66-77, hier S. 72.
  19. Belege bei 13. vom Brocke: Hochschul- und Wissenschaftspolitik (wie Anm. 4), S. 9-118; hier S. 30. Immer noch unentbehrlich ist trotz fehlender Quellenangaben Arnold Sachse: Friedrich Althoff und sein Werk. Berlin 1928, 5. 69, 257.