Wilhelm Dittgen wurde am 18.11.1912 in Düsseldorf geboren. Seit seinem fünften Lebensjahr lebte er in Dinslaken, wo er 1932 das Abitur ablegte. Danach absolvierte er eine journalistische Ausbildung und war als Journalist tätig. Im Jahr 1940 wurde er zum Wehrdienst eingezogen, dabei wurde er vor allem in Russland eingesetzt. Er geriet bei Kriegsende in amerikanische Gefangenschaft, aus der er bereits im September 1945 wieder nach Dinslaken zurückkehrte.
Der damals in Dinslaken als Landrat tätige Dr. Josef Zorn bat seinen früheren Schüler noch im gleichen Jahr, auf den Trümmern des Krieges ein neues Kulturleben in der Stadt und im früheren Kreis Dinslaken aufzubauen. Diese Herausforderung nahm Wilhelm Dittgen an. Er wurde Leiter des Kultur- und Presseamtes des Kreises und 1946 zusätzlich Leiter der neu gegründeten Volkshochschule. Fast drei Jahrzehnte hindurch war er für den Kreis Dinslaken so etwas wie dessen Kultusminister. Wie kein Zweiter war er mit der Geschichte und Kunst des „Landes Dinslaken“ vertraut.
Neben der Berufsarbeit war Wilhelm Dittgen auch als Buchautor überaus fruchtbar tätig. Aus seiner Feder erschienen 13 Bände zur Kultur und Geschichte des „Landes Dinslaken“ Die von unserem Verein herausgegebene Buchreihe „Dinslakener Beiträge“ hat er Jahrzehnte lang redigiert und betreut. Dies gilt auch für 30 Jahrgänge des Heimatkalenders des Kreises Dinslaken.
Im Vorstand des Vereins für Heimatpflege Land Dinslaken e. V. war er fast 50 Jahre der Geschäftsführer und in vielerlei Hinsicht der eigentliche Motor des Vereins. Am 7.11.1996 wurde er mit dem „Dinslakener Pfennig“ ausgezeichnet wegen seiner außergewöhnlichen Verdienste um unseren Verein und die Erforschung von Geschichte und Kultur im „Land Dinslaken“. Vorausgegangen waren bereits die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Rheinlandtaler.
Wilhelm Dittgen verstarb am 21.03.1997 und ist auf dem Dinslakener Parkfriedhof beerdigt.