Karl Neuköther, auch Stelten Karl genannt, wurde am 29.04.1933 in Hünxe geboren. Er lebt noch heute mitten im Dorf in dem 1888 erbauten Großelternhaus, schräg gegenüber dem Rathaus. Die ersten Schuljahre besuchte er die zweiklassige Volksschule in Hünxe , dann wechselte er an das Gymnasium und die Handelsschule in Dinslaken.Seine Kindheit und Jugend wurden geprägt durch den II. Weltkrieg und die entbehrungsreiche Nachkriegszeit. Nach der Ausbildung zum Großhandelskaufmann arbeitete er in Düsseldorf. Dort war er fast 25 Jahre lang in einer der größten deutschen Webeagenturen tätig.
Mit seiner Heimat am Unterlauf der Lippe ist er fest verwurzelt. Im Laufe der Jahre verfasste Karl Neuköther zwei Bücher und schrieb zahlreiche Geschichten vom Leben auf dem Lande. Im Jahre 2002 veröffentlichte er in der Buchreihe unseres Vereins sein erstes Buch „Döt on dat op Hönxe Platt.“ Sein zweites Werk erschien 2011 unter dem Titel „Wie dat Läwen so spöllt..“. Weiterhin schrieb er für die regionale Presse zahlreiche Kolumnen in plattdeutscher Sprache.
Seine literarische Arbeit ist geprägt von Ereignissen und Überlieferungen aus dem Dorf Hünxe und seiner ländlichen Umgebung. Durch seine gute Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis trifft Karl Neuköther immer das Wesentliche der von ihm beschriebenen Personen: mal komisch und mal auch nachdenklich, aber immer ehrlich und authentisch.
Karl Neuköther war Mitinitiator und über drei Jahrzehnte ein unverzichtbarer Motor für die seit 1980 jedes Jahr stattfindenden plattdeutschen Abende. Dabei schlüpfte er in viele Rollen und hielt bemerkenswerte Vorträge „op Hönxe Platt“.
Im Hinblick auf seine vielseitigen Aktivitäten hinsichtlich der Förderung von Kultur und Geschichtsbewusstsein, insbesondere aber auch wegen seiner Verdienste um den Erhalt der Mundart am Niederrhein, ehrte der Verein für Heimatpflege Land Dinslaken e.V. Karl Neuköther, genannt Stelten Karl, am 05. Juni 2013 mit dem „Dinslakener Pfennig“.
Er verstarb im Alter von 90 Jahren am 8. September 2023.