Heinrich Nottebaum ist in Bockum/Westfalen als Sohn eines Bauunternehmers geboren. Nach seiner Ausbildung und ersten Berufserfahrungen in Tilsit/Ostpreußen kam er 1899 als Leiter der neugeschaffenen städtischen Bauverwaltung nach Dinslaken, wo er sein ganzes weiteres Leben verbrachte. Er wurde der maßgebliche Vordenker im Hinblick auf die Entwicklung Dinslakens von einem etwas zurückgebliebenen Landstädtchen zu einer modernen, industriell geprägten Mittelstadt mit Kreissitz (ab 1909). Sein Leitbild blieb dabei die „Stadt im Grünen“. Über die Stadt Dinslaken und den späteren Kreis Dinslaken hinaus war er als Fachmann für Bauen und Planen anerkannt. So etwa durch seine Mitarbeit in Gremien des Ruhrsiedlungsverbandes, heute Regionalverband Ruhr. Praktisch alle bedeutenden Bau- und Planungsvorhaben von Stadt und Kreis Dinslaken in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, bezogen auf Gebäude wie auf Straßen, sind mit seinem Namen verbunden. Hierzu gehören auch der Straßenzug Wiesen-/ Friedrich-Ebert-Straße, der Parkfriedhof (B 8) und das Burgtheater. Einen besonderen Rang nimmt sein städtischer Bebauungsplan von 1927 ein, der noch für die Entwicklung nach 1945 viele Ideen lieferte.
Zu den von ihm realisierten Vorhaben gehörte auch der Bau eines ansehnlichen eigenen Hauses (Wiesenstraße 85), von dem aus er den schönsten Blick auf die Südseite des Voswinckelshofes mit vorgelagertem großen Garten genießen konnte. 1945 stand er auf den Trümmern dieses Hauses.
Heinrich Nottebaum wollte mit seiner Initiative zur Gründung des heutigen Vereins für Heimatpflege Land Dinslaken im Jahre 1911 die Bürgerschaft verstärkt in die Entwicklung der Stadt, später auch des Kreises, einbinden und sich so auch Bundesgenossen für seine zukunftsweisenden Ideen schaffen.
Die Erinnerung an ihn wird in Dinslaken wachgehalten durch seine denkmalgeschützte Grabstätte auf dem Parkfriedhof und die nach ihm 1973 benannte Straße.